In den letzten zwei Jahren beobachtete ich in der ländlichen Region, in der ich lebe und arbeite, wie Menschen mit den einschneidenden Veränderungen durch die Coronapandemie, den Klimawandel und den Ukrainekrieg umgehen. Ich habe einen breiten Einblick durch die Theaterarbeit vor Ort und durch meine Feldenkraisarbeit in den Kursen und in meiner Praxis, wo ich sehr nah mit Menschen aller Berufsgruppen ganzheitlich arbeite. Ich nehme seit 2021 eine zunehmende Verunsicherung und zum Teil auch eine Radikalisierung wahr. Viele Menschen sprechen von einer zunehmenden Resignation, einer Art Durchhaltezustand.
Zudem stelle ich fest, dass die Generationen untereinander kaum noch Berührungspunkte haben und es sowohl bei den Älteren wie auch bei den Jugendlichen zu Sinnlosigkeitsgefühlen, Motivationsmangel und ungekannten Ängsten kommt.
Was für eine Zeit durchlaufen wir da gerade? Und wohin führen uns diese Erfahrungen als Menschengemeinschaft?
Ich habe meine Eindrücke und Entwicklungen zum Anlass genommen, Menschen verschiedener beruflicher und kultureller Hintergründe, aus der Stadt und vom Land, sowie Menschen aus verschiedenen Generationen dazu zu interviewen, wie sie persönlich diese Zeit wahrnehmen.
Welche Veränderungen machen sich in ihrem Alltag bemerkbar? Wie gehen sie mit den Krisen persönlich um? Haben sie eine positive oder negative Zukunftsperspektive? Wo und wie haben sie sich selbst verändert, oder befinden sich in Veränderung und wie bewerten sie das für sich?
Ihre Antworten können Sie sich in den folgenden Interviews anhören.
Im kommenden Jahr werde ich Auszüge aus den Interviews als Inspiration zu einer Stückentwicklung nutzen, die mit Schauspiel, Video, Tanz und Ton ein breites gesellschaftliches Abbild zeigt, und die Möglichkeiten der Krise bewegt.
Sonja Maier, 55 Jahre, Systemische Organisationsentwicklerin, Trainerin für Soziokratie
Lasse, 18 Jahre, Schüler
“Es geht darum die Waage zu halten zwischen dem Helfen Anderer und sich selbst zu helfen. Das ist ziemlich schwierig es so auszugleichen dass es stimmt. Das will ich lernen.”
Simon Friedrich Raabe, 46 Jahre, Schulleiter
Stefan Strehler, 56 Jahre, Autor und Lehrer für Kreatives Schreiben
Heike Schmidt, 58 Jahre, Dozentin für Betriebswirtschaft, Beraterin
Julia Lohmann, 46 Jahre, Psychotherapeutin/Tanz-, und Kreativtherapeutin
” Die Konflikte die ich heute erlebe sind nicht mehr auf die Weise zu klären wie ich es 20 Jahre lang gemacht habe. Die Grundsicherheit ist labiler geworden. Früher habe ich immer versucht mich in mein Gegenüber einzufühlen. Heute möchte ich lernen in Beziehung zu SEIN. Da geht es vor allem um die Präsenz im Moment.”
Dolores Richter, 63 Jahre, Seminarleiterin, Coach, Autorin für Gemeinschaftsfragen, Liebe und Partnerschaft
Rico Kuhr, 26 Jahre, trennt Beruf und Berufung
Ingelor Schwarz, 78 Jahre, Seniorin/ war im Weiterbildungsmanagement tätig
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